PentAgrion, was zu berichten wäre, Die marathansche Lösung

Sonntag, 22. September 2013

Die marathansche Lösung - Teil 10 -

Fuglsangs Kind hieß Josephine, von den Eltern gern auf Jo verkürzt und obwohl es fortan als Scheidungskind groß werden mußte, hielt sich der daraus resultierende Makel in gewissen Grenzen, da Scheidungen zwar noch längst kein Normalzustand waren, aber eben auch keine Ausnahmen mehr.

Wolfs Eltern - Friedhelm und Leonora Gabriele, geborene Aschmanns - lebten auch im Spannungsfeld dessen, was künftige Generationen zu einem Handtuch wrefen verleiten würden, da sie aber beide Kinder ihrer mehr und mehr vergehenden Zeit waren, kam eine Scheidung selbstredend nicht in Frage und die der Kinder war ein Schock, nur unwesentlich dadurch abgemildert, das die endgültige Trennung von Ehepaaren und das zur Makulatur werdende bis das der Tod euch scheide sich mehr und mehr am Ereignishorizont als kommende Normalität abzeichnete.

Da sich Emma und Wolf trotz der Scheidung gut genug verstanden, um ihre Diskrepanzen nicht auf dem Rücken des Kindes auszutragen - eine Einstellung, die sich im Rahmen der Scheidungsnormalisierungsepoche immer seltener fand - fühlte sich Jo auch nicht wirklich benachteiligt, im Gegenteil: in späteren Jahren sahen manche Kinder zu Ihr auf, denn wer hatte schon zwei Mamis und zwei Papis!

Und nicht zu vergessen JaJo, der zwar kein dritter Papi aber sowas wie ein verdammt guter Onkel war. (Nicht, das Jo Os verdammt gut genannt hätte, dafür war Sie dann doch zu jung.)


Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9

Sonntag, 15. September 2013

Die marathansche Lösung - Teil 9 -

Os und Wulf - als Mitglieder der Generation fehlender Warnhinweis (“Nicht geeignet für Kinder unter 3 Jahren wegen verschluckbarer Kleinteile”) - betrachteten die Welt mit anderen Augen und Gefühlen als die ihnen nachfolgende Generation. Und die ihnen vorhergehende. Und gehenden.

Ein Beispiel für den Lauf der Welt

Just zu dem Zeitpunkt, an dem JaJo die Hoffnung auf einen universitären Abschluß langsam aufgab, warf auch Wolf das Handtuch und aus dem Bürokaufmann mit Frau und Kind wurde ein freischaffender Künstler, konkret gesagt ein Autor.

Ein mehr als wagemutiges Unterfangen in der prä-E-Book-Ära. Um nicht zu sagen geradezu himmelschreiend...unvernünftig. Was zur Scheidung führte, denn Emma, Wolfs Frau, hielt von Selbstverwirklichung deutlich weniger denn von der schlichten Notwendigkeit den eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten. Wobei eigenen relativ und zeithistorisch zu betrachten war, denn Emma war so erzogen worden, zwar Ihren eigenen Kopf zu gebrauchen, den Mann aber das Geld verdienen zu lassen.

Was kein schlechtes Licht auf Emma - geborene Löbler - oder Ihre Eltern - Kurt Theodor und Amalie (geborene Müller) - werfen soll: die Zeit, die gesellschaftlichen Umstände waren einfach so und der Wandel, der das Zweiteinkommen durch die bisherige Hausfrau & Mutter wirtschaftlich notwendig machte, setzte erst ein, vollendet durch die sehr viel später gelegene Agenda 2010.

Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8

Sonntag, 8. September 2013

Die marathansche Lösung - Teil 8 -

Auch JaJo und Wolf unterlagen - ganz menschlich und wissenschaftlich längst unwideruflich erwiesen - dem vergessen, verdrängen, um- und ausgestalten, welches wir gemeinhin als Erinnerung bezeichnen.

Doch soll dieser Aspekt hier - noch - kein Thema sein.

Man sagt, das Leben schreibt die besten Geschichten und wenn man näher hinsieht, entdeckt man die Wahrheit darin. Schließlich gibt es die Theorie darüber, das es nur eine stark begrenzte Anzahl an möglichen Geschichten - quasi Archetypen - geben würde und alles, was war, ist und kommen mag lediglich die ein oder andere Variation davon.
Das Leben läßt sich aber - trotz Evolution - nicht ohne weiteres in derart simple Formate (bspw. Er liebt Sie und Sie liebt Ihn bzw. ergänzt um ein nicht bei einer der beiden Parteien oder unwillige Familie - Romeo & Julia läßt grüßen; aus liebt kann man tötet oder bestiehlt machen, etc. pp.) pressen, auch wenn es mitunter den Anschein haben mag.

Ja, richtig - wer würde einem Autoren im Rahmen einer mittelalterlichen Gesellschaft die fürwahr gottesfürchtig ist, eine Gestalt wie Stupor Mundi, das Staunen der Welt, Friedrich II. (aus dem heiligen römischen Reich, um Verwechslungen zu vermeiden, denn Friedrich II. war ein recht populärer Adelsname) abnehmen..?
Oder nehmen wir den kalten Krieg und die Kuba-Krise. Wer würde es einem Schriftsteller abnehmen, das es eben nicht zum 3. Weltkrieg kommt, trotz Atombombe.
Ein junger Hobbypilot, der unentdeckt bis Moskau fliegt und dort auf dem Roten Platz landet..?
Die Mondlandung.
Schröder & Hartz IV bzw. die unsozialdemokratische Agenda 2010.
Obama und der Friedensnobelpreis.

Die Welt - die Geschichte der Menscheit ! - besteht aus genau diesen thematisch ausgelutschten, jegliche Logik überstrapazierenden Versatzstücken, für die wir über den Inhalt eines jeglichen DailyScriptedDokutainmentRealityFormates verächtlich die Nase rümpfen, ob der Unverschämtheit, für wie geistig träge und bildungstechnisch unterbelichtet man uns hält.

Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7

Sonntag, 1. September 2013

Die marathansche Lösung - Teil 7 -

Blickt man auf sein Leben zurück- etwas, das zum erwachsen werden (und bleiben) unmittelbar und geradezu essentiell dazugehört - so fokussiert sich der eigene Blick oft auf diejenigen Gelegenheiten, die man rückblickend betrachtend als Fehler im Sinne einer falschen Entscheidung oder unrichtigen Handlungsweise ansieht.
Dabei vergißt man, daß das, was einen ausmacht, was einen Menschen zur Persönlichkeit macht, das ist, was hinter einem zu liegen scheint. Im guten wie insbesondere im schlechten. Dieses Wissen geboren aus der Erfahrung unzähliger Generationen beinhaltet das geflügelte Wort Du bist was Du warst.

Es gesagt zu bekommen, es zu erleben und - meist Jahre, mitunter Jahrzehnte - später tatsächlich zu verinnerlichen, also zu begreifen, zu verstehen ist ein Prozeß, der unausweichlich scheint, schon weil Jugendliche und junge Erwachsene schon aus prinzip nicht auf die altbackenen Ratschläge der Älteren hören 8wollen).
Somit ist einer der entscheidenden Wendepunkte vom eher vor sich hinleben zum tatsächlich erwachsen werden der, an dem man eben diese scheinbar eben noch verachteten, zumindest aber verspotteten altbackenen Ratschläge (Du lernst nicht für die Schule, sondern fürs Leben) nicht nur weitergibt, sondern auch von ihrem unbedingten Wahrheitsgehalt überzeugt ist.

Zweifelsohne ein schmerzhafter und langwieriger - ab und an lebenslanger - Lern- und Erkenntnisprozeß, nichtsdestotrotz aber eine feststehende Tatsache, unumgänglich selbst wenn man unter Amnesie leiden sollte, denn hier wird auch das Unterbewußtsein angesprochen und geprägt.



Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6

Sonntag, 25. August 2013

Die marathansche Lösung - Teil 6 -

Die Rebellion ist als Phase des Erwachsenwerdens fester Bestandteil der Entwicklung, in aller Regel während der Pubertät zutagetretend.
Ohne dieses sich selbst herauslösens und -findens kann die kulturell-soziale Evolution vom Kind zum Erwachsenen nicht stattfinden. Jedenfalls nicht so, wie es sein sollte, soweit es bisherige menschliche Erfahrung und wissenschaftliche Arbeit betrifft.
Das mag die Verlorenheit vieler Kinder erklären, deren Eltern dem Ideal der antiautoritären Erziehung fröhnten, denn wo man keine Grenzen austesten und überschreiten kann, ist wenig Raum für Rebellion also Selbstentwicklung und -verwirklichung also der Menschwerdung als solcher.

Eine Verlorenheit, wie sie JaJo und Wolf nicht erlebten, denn ihre Erziehung war eher als klassisch zu bezeichnen. Sozusagen mit Hand und Fuß oder besser gesagt Gürtel. Wie es für viele dieser Generation - und der vorhergehenden Generationen - eben so war, auch wenn man im Nachgang betrachtend zugestehen muß - ohne damit Gewalt als Lösung oder Erziehungsmittel gutheißen zu wollte - das dies nicht wirklich geschadet hat; speziell im Vergleich zur antiautoritären Erziehung, die sich oft genug als keinerlei Erziehung entpuppte und statt kleiner Menschen und früher Erwachsener eher Bestien und Ausgeburten erzeugte.

Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5

Sonntag, 18. August 2013

Die marathansche Lösung - Teil 5 -

Os versuchte sich zuerst überwiegend in den Naturwissenschaften, speziell Physik und Chemie und liebäugelte einige Monate und Jahre mit dem Gedanken Lehrer zu werden.
Als solcher wollte er aber auch und gerade fachübergreifend Wissen vermitteln und somit zur Individualitäts(aus)bildung beitragen, weshalb er sich mit nicht weniger Enthusiasmus den sogenannten Sozialwissenschaften zuwandte.

JaJo wechselte von Außen betrachtet eher unzielstrebig immer wieder hin und her und zurück, weil eine sich aus einem Erkenntnisgewinn innerhalb eines Studienzweiges beantwortende Frage zum Kern einer anderen Fragestellung wurde, für die es letztlich neues und anderes Fachwissens bedurfte.

Was Ihn nur folgerichtig den Weg in die Geisteswissenschaften einschlagen ließ. Gefolgt von den Kulturwissenschaften. Naheliegend, da hier ja große Schnittmengen bestanden.

Er träumte mitunter immer noch davon, Lehrer zu werden, wenn auch seltener und während Wolf ohne Schulabschluß schon gutes eigenes Geld verdiente, wurde aus dem Abiturienten mehr und mehr der ewige Student, dessen Auskommen weiterhin die Eltern - in diesem wie in vielen anderen Fällen jener Zeit also der Vater als Alleinverdiener - übernahmen bzw. weiterführten.

Wolf - der Fuglsang wie manche, aber wirklich nicht sehr viele, zu dieser Zeit sagten - neckte Seinen Freund Gab oft damit, das er, Wolf, dem Proletariat viel näher sei.

Der Klassenkampf war den beiden durchaus nahe, auch wenn dieses Erbe der 68er schon längst wieder am abebben war, ja oft genug ohne jede gesellschaftliche Relevanz erschien. Hier machte sich auch gelegentlich wieder der Fluch der verspäteten Geburt bemerkbar, denn mitunter stellten sich die beiden schon die Frage, ob sie damals - ein gewichtiges, großes Wort für die wenigen Jahre, um die es tatsächlich ging - ebenfalls bereit gewesen wären, den begründeten, ja - notwendigen Protest gegen das System, gegen die eigene Elterngeneration, wider das Vergessen und Verdrängen von den Attacken der Verbalgewalt zur tatsächlichen Gewalt der RAF und der Revolutionären Zellen zu wechseln; also eine unwiderrufliche Stellung zu beziehen und sich bewußt zur Durchsetzung des angestrebten Rechts außerhalb des geltenden Rechts zu stellen.

Die Frage war angesichts der 2. und 3. Generation der RAF nicht ganz und gar hypothetisch, aber - zumindest im Falle von Fuglsang und Gabčíkubiš - eher akademisch zu betrachten, da sie letztlich einfach nicht in den Kreisen verkehrten, welche diese revolutionäre Welt bildeten. Man darf auch nicht vergessen, das die 3. Generation der RAF manchem heutzutage - und bisweilen damals schon - als false Flag galt, als Trick, Betrug.


Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4

Sonntag, 11. August 2013

Die marathansche Lösung - Teil 4 -

Diese Teilnahmslosigkeit, ja - diese Beliebigkeit im soziokulturellen Verhalten sowohl des Individuums wie auch der Gesellschaft als solcher (auch wenn es - natürlich - Ausnahmen gab) war Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre nicht zu beobachten; im Gegenteil.
Doch dieser Enthusiasmus, dieses geradezu gesellschaftliche Aufbegehren gegen Zwänge, die so nicht hingenommen werden wollten, hielt nicht lange genug an oder vielmehr glaubten die Menschen, sie hätten die Gesellschaft, deren Grundlage sie selbst bildeten, ausreichend abgeändert.
Möglicherweise hatten es sich die einstigen Revoluzzer aber auch nur in den durch ihre Revolution freigeschaffenen hohen gesellschaftlichen Stellungen bequem gemacht und erkannt, das man in aller Regel nur solange gegen die da oben ist, bis man selbst einer aus dieser gesellschaftsbestimmenden Elite ist.

JaJo/Os/Gab und Wolf waren in dieser Hinsicht anders gestrickt, wie man so sagte. Ja, beide hatten Eltern, die den Traum aller Eltern träumten: das es ihren Kindern einmal beser gehen sollte.
Ein guter Vorsatz, der nicht an den elterlichen Bemühungen scheitern sollte, sondern an mangelndem kindlichem und jugendlichem Enthusiasmus; vielleicht auch ein wenig eine Frage der Erbanlagen, obwohl dies eine Frage ist, die wissenschaftlich bis dato noch nicht abschließend als geklärt betrachtet werden kann.

Wobei JaJo relativ lange durchhielt; immerhin schaffte er als Immigrantenkind Sein Abitur mit einer mehr als nur passablen Gesamtnote, während Wolf anfänglich als guter, ja sehr guter Schüler auffiel, dann jedoch einen geradezu unerklärlichen Leistungsabfall erlitt, welcher in einem Schiffbruch endete: die Reife konnte Ihm staatlich anerkannt nicht bescheinigt werden; in der Matura war er durchgefallen.
Es reichte dennoch, um eine Ausbildung zum Bürokaufmann zu machen; das elterliche Ziel war somit zumindest ein wenig erreicht, denn der Sohn war kein einfacher Arbeiter, sondern Angestellter.

Os hingegen ging an die Universität in Mainz und studierte. Ein bißchen hiervon, ein bißchen davon - war er bis zum Studienbeginn ein strebsamer Schüler und folgsamer Sohn gewesen, so erwies sich die neue, ungewohnte Lernfreiheit an der Uni als geradezu fatal, weniger, weil Gab der Sinn nach Laissez-faire stand, sondern weil er sich einfach nicht entscheiden konnte, denn er spürte stärker und stärker diesen Hunger nach Wissen, nach Einsicht. Jahrhunderte früher hätte er das Zeug zum Universalgelehrten gehabt; eine Bildungsausprägung die zum damaligen Zeitpunkt - als JaJo studierte - wenig Anklang in der akademischen und wirklichen Welt fand; es dauerte jahre, Jahrzehnte, bis sich diese Einstellung wieder etwas und auch nur in Teilbereichen änderte.

Teil 1 Teil 2 Teil 3

Sonntag, 4. August 2013

Die marathansche Lösung - Teil 3 -

Os, den man wie beschrieben auch Gab oder JoJa nannte, hatte in späteren Jahren einen Freund; das, was man gemeinhin eine Sandkastenfreundschaft nennt.
Dieser Sandkastenfreund hieß Wolfgang; ein sehr historischer Name, der zwar erst spät aber dennoch im Mittelalter Bedeutung erlang und ursprünglich auf einen Menschen - speziell einen Mann - hinwies, der sich leise, schnell und geschickt wie ein Wolf bewegen konnte. Der Nachname dieses Wolfgängers lautete Fuglsang, was gleichwertig mit Vogelsang war und schlicht bedeutete: Ort mit viel Vogelgesang.

Fuglsang - Wolfgang, später kurz Wolf genannt - war waschechter Hesse, wenn auch erst in der zweiten Generation; die Großeltern stammten aus Bayern, dort aus Franken nahe Coburg. Kronach, um geographisch genau zu sein.

Die mißverständliche kohlsche Gnade der späten Geburt hatten Wolf und JoJa unzweideutig, wobei die beiden es eher als Fluch der verspäteten Geburt betrachteten, denn ihnen beiden entging es, die aufregende, umstürzlerische, bewegende Zeit der 60er und 70er Jahre tatsächlich und aktiv mitgestaltend zu erleben.
Zwar gab es auch in den 80er und 90er Jahren und im neuen Jahrtausend Gelegenheiten, welche die Teilnahme am kleinen und großen Welt verändern ermöglichten, aber diese waren häufiger von einer ganz anderen Stimmung getragen und wurden auch rarer, seltener.
Damit zwar einerseits bedeutsamer, andererseits aber auch unbedeutsamer, denn wo JaJo und Wolf noch die Generation darstellten, die gerne wollte und eher selten tatsächlich konnte, so war die nachfolgende Generation, ja Generationen, eher davon geprägt, zwar ganz gelegentlich - und nach der Jahrtausendwende doch wieder stärker und notwendiger denn je - die Gelegenheit zum Welt verändern zu haben, diese aber in aller Regel erst gar nicht zu nutzen; man würde in noch späteren Jahren von der Generation der Weltnichtverbesserer sprechen, manche Sozialwissenschaftler benutzten auch die Begrifflichkeit der Teilnahmslosen.

Teil 1 Teil 2

Sonntag, 28. Juli 2013

Die marathansche Lösung - Teil 2 -

Wir verweilten für einen Augenblick in Mogontiacum, jene eine Landeshauptstadt, die einer anderen Landeshauptstadt nur durch ein Flüsschen getrennt von Angesicht zu Angesicht gegenüberliegt.

Zugegeben das Flüschen ist ein äußerst ausgewachsener Fluß, bekannt als Rhein, wobei man in aller Regel von der Rhein spricht, obwohl der alte Herr eine Dame sein soll, verbal betrachtet.

Besagte andere Landeshauptstadt ist Wiesbaden, eine der ältesten Kurstädte Europas und einstiger Lebensraum der Mattiaker, welche zu den Chatten gehörten.
Die Mattiaker zählten zu den römischen Hilfsvölkern, wie es unter den Chatten so üblich war.
Im Wiesbaden des Jahres 1972 A.D., Anfang August, herrschte Sommer, wie nahezu überall in der Bundesrepublik, auch wenn sich ein später - in Jahren betrachtet - heißer Herbst abzeichnete.

Janosz-Jószef Gabčíkubiš wurde als Kind tschechoslowakischer Eltern - Vojtech & Barbora - zur Mittagszeit im St. Josefs Hospital geboren.

Tschechoslowakische Eltern waren zu jener Zeit etwas eher ungewöhnliches (natürlich nur außerhalb des Eisernen Vorhanges), trotz der behutsam versöhnenden Ostpolitik eines Herbert Ernst Karl Frahm besser bekannt als Willy Brandt, doch ungewöhnlich heißt ja nicht unmöglich, sondern eher selten, auffällig und keinesfalls allgegenwärtig, also kein Schmidt, Schmitt oder Meier, Mayer sowie Müller.

Janosz-Jószef Gabčíkubiš - ein durchaus klangvoller Name, der später oft auch JaJo und noch öfter auf Os verkürzt wurde, selten auch auf Gab - auch eine kleine Außergewöhnlichkeit, denn man hätte eher einen Jan erwartet.
Doch im Rahmen der Zeit wäre dieses populäre und - ohne beleidigenden Unterton versehene - gewöhnliche Jan nicht angemesen gewesen für eine Person, die schon wie beschrieben herkunftsbedingt alles andere als gewöhnlich war.

Teil 1

Sonntag, 21. Juli 2013

Die marathansche Lösung - Teil 1 -

Wer Francorum vadus, heutzutage gebräuchlicher Frankfurt am Main oder gar nur FfM genannt, Richtung Südwesten bspw. aus dem Ortsteil Schwanheim (bzw. dem Flughafen, welcher ja eine Art Stadt innerhalb oder konkretisierter am Rande der Stadt darstellt) kommend verläßt, erreicht früher oder später - zeitlich betrachtet eine Frage des Fortbewegungsmittels - den Landkreis der großen Gauner oder vielmehr und offizieller ausgedrückt Groß Gerau, da ersteres nur eine augenzwinkernde Verbalhornung des amtlichen KFZ-Kennzeichens GG darstellt.

Manche kennen dieses eher moderne Brauchtum auch von WOB - Wolfsburg - als Wessi ohne Bildung oder dem Wartburgkreis, WAK, also das Wessiabwehrkommando. In diesem Zusammenhang auch gerne genommen ist KIB für Kirchheimbolanden aka Keiner is(t) bekloppter.

Besagter Landkreis genoß einst den Ruhm Teil des Großherzogtums Hessen zu sein, heute zehrt der Kreis noch am ehesten vom ehemaligen Glanz der Opelurstadt Rüsselsheim, allerdings dürften auch Kelsterbach und Walldorf dem ein oder der anderen ein Begriff sein; hier formte sich medial begleitet die letztlich weitgehend unnütze Gegnerschaft wider die Startbahn West, ohne den Beitrag der anderen Städte und Gemeinden herabsetzen zu wollen. Quasi liegt hier einer der Geburtsorte dessen, was heutzutage als Bündnisgrüne bekannt und mittlerweile gesellschaftlich akzeptiert ist. Unvergessen die Vereidigung des Turnschuhministers Fischer - wie man mittlerweile weiß eine geschickte PR-Aktion des einstigen Taxifahrers und Steinewerfers Joschka.

Eine dieser Gemeinden - an denen der Weg aus Frankfurt nahezu unweigerlich vorbeiführt - ist das einst beschauliche Bischofsheim; anderthalb Dekaden lang Stadtteil der rheinlandpfälzischen Landeshauptstadt Mainz - mittellateinisch Moguntia, ursprünglich aber Mogontiacum für Land des Mogon, dem keltischen Sonnengott - und soweit es die Namensherkunft berührt sehr unbischöflich, da wir es mit dem ersten Ortsnamensteil mit einer dialektisch verbalhornten (Fluß)biegung zu tun haben.

Besagte Flußbiegung ist mittlerweile als Mainspitze bekannt; der Name, unter den im Zug der Nachwehen der Wiedervereinigung von 1989 Bischofsheim und die Doppelgemeinde Ginsheim-Gustavsburg als Stadt vereinigt werden sollten, so eine der vielen Ideen, die aber am Willen der betroffenen Bürger scheiterte.

Gustavsburg ist allerdings kein mißzuverstehender Ortsname, da hier tatsächlich einst - zu Zeiten des Dreißigjährigen Krieges - eine Festung erbaut im Namen des Schwedenkönigs thronte.

In jenem kultur- wie realhistorisch interessantem Gebiet nun also, direkt an der Grenze zwischen zwei Bundesländern, begab es sich, das...

Wobei dies eine andere Geschichte ist, in Kern und Ausformung betrachtet; eine Geschichte, auf die wir vielleicht einmal zurückkommen, wenn es gegeben erscheint.

Bis dato sollte man ergänzend wissen, das die in einigen Fachbereichen vorwiegend medizinischen Ursprungs durchaus über die Region hinaus geachtete Universität zu Mainz - benannt nach Johannes Gensfleisch, genannt Gutenberg - über keinen pataphysischen Zweig verfügt oder verfügte. Oder verfügen wird, soweit mir zu diesem Zeitpunkt bekannt ist.
Etwas weniger erwähnenswert erscheint die Tatsache, wonach amtlich festgelegt die neue deutsche Rechtschreibung zugunsten des Universitätsnamens gebeugt, um nicht zu sagen gebrochen, wird, denn man verzichtet auf den zweiten (welcher eigentlich der erste wäre), namensverbindenden Bindestrich und spricht bzw. schreibt konsequent nur von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Teil 2

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Die marathansche Lösung...
Wolf war ahnungslos. Anfangs. Später, also im nachfolgenden...
Einhard - 1. Dezember, 21:01
Die marathansche Lösung...
Stößt nun Haß auf Geldnot oder anders gesagt treffen...
Einhard - 24. November, 13:41
Die marathansche Lösung...
Das Leben - also die Zeit zwischen nach der Geburt...
Einhard - 17. November, 10:41
Die marathansche Lösung...
Potentiell - und darüberhinaus sehr wahrscheinlich...
Einhard - 10. November, 09:56
Die marathansche Lösung...
Das Buch "Vom Sein des ist - oder Joch Vogels Kapriolen...
Einhard - 2. November, 18:27

Links

Suche

 

Status

Online seit 3939 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 1. Dezember, 21:01

Credits


PentAgrion, was zu berichten wäre, Die marathansche Lösung
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren