Sonntag, 18. August 2013

Die marathansche Lösung - Teil 5 -

Os versuchte sich zuerst überwiegend in den Naturwissenschaften, speziell Physik und Chemie und liebäugelte einige Monate und Jahre mit dem Gedanken Lehrer zu werden.
Als solcher wollte er aber auch und gerade fachübergreifend Wissen vermitteln und somit zur Individualitäts(aus)bildung beitragen, weshalb er sich mit nicht weniger Enthusiasmus den sogenannten Sozialwissenschaften zuwandte.

JaJo wechselte von Außen betrachtet eher unzielstrebig immer wieder hin und her und zurück, weil eine sich aus einem Erkenntnisgewinn innerhalb eines Studienzweiges beantwortende Frage zum Kern einer anderen Fragestellung wurde, für die es letztlich neues und anderes Fachwissens bedurfte.

Was Ihn nur folgerichtig den Weg in die Geisteswissenschaften einschlagen ließ. Gefolgt von den Kulturwissenschaften. Naheliegend, da hier ja große Schnittmengen bestanden.

Er träumte mitunter immer noch davon, Lehrer zu werden, wenn auch seltener und während Wolf ohne Schulabschluß schon gutes eigenes Geld verdiente, wurde aus dem Abiturienten mehr und mehr der ewige Student, dessen Auskommen weiterhin die Eltern - in diesem wie in vielen anderen Fällen jener Zeit also der Vater als Alleinverdiener - übernahmen bzw. weiterführten.

Wolf - der Fuglsang wie manche, aber wirklich nicht sehr viele, zu dieser Zeit sagten - neckte Seinen Freund Gab oft damit, das er, Wolf, dem Proletariat viel näher sei.

Der Klassenkampf war den beiden durchaus nahe, auch wenn dieses Erbe der 68er schon längst wieder am abebben war, ja oft genug ohne jede gesellschaftliche Relevanz erschien. Hier machte sich auch gelegentlich wieder der Fluch der verspäteten Geburt bemerkbar, denn mitunter stellten sich die beiden schon die Frage, ob sie damals - ein gewichtiges, großes Wort für die wenigen Jahre, um die es tatsächlich ging - ebenfalls bereit gewesen wären, den begründeten, ja - notwendigen Protest gegen das System, gegen die eigene Elterngeneration, wider das Vergessen und Verdrängen von den Attacken der Verbalgewalt zur tatsächlichen Gewalt der RAF und der Revolutionären Zellen zu wechseln; also eine unwiderrufliche Stellung zu beziehen und sich bewußt zur Durchsetzung des angestrebten Rechts außerhalb des geltenden Rechts zu stellen.

Die Frage war angesichts der 2. und 3. Generation der RAF nicht ganz und gar hypothetisch, aber - zumindest im Falle von Fuglsang und Gabčíkubiš - eher akademisch zu betrachten, da sie letztlich einfach nicht in den Kreisen verkehrten, welche diese revolutionäre Welt bildeten. Man darf auch nicht vergessen, das die 3. Generation der RAF manchem heutzutage - und bisweilen damals schon - als false Flag galt, als Trick, Betrug.


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